Mein Filmprojekt mit Barbara Becker

Bereits nachdem ich mein 1. Buch veröffentlichte, wurde so manches Mal gewitzelt: „Und, hat sich Hollywood schon gemeldet?“ Nun ja, verehrte/r Leser/in, was soll ich sagen? Es ist nun mal kein Harry-Potter-Roman. Die Story ist wenig spannend, es gibt keine Zauberer, keine bewegenden Schlachten und auch an Helden fehlt es zur Gänze. Naja, wobei... Faszien sind für unseren Körper schon ziemlich heldenhaft, um schmerzhafte Verklebungen durch Faszientraining selbst anzugehen, wird so manche heroische Schlacht gegen den inneren Schweinehund geführt und mit der manuellen Faszientherapie fühle ich mich manchmal schon wie ein Zauberer.

Und so geschah im August das Unerwartete: Ich bekam einen Anruf von einer Filmproduzentin. Die Übungen und Tests aus meinem Buch "Fasziale Schwungbewegungen – Das neue Bewegungskonzept für gesunde Faszien“ sollten verfilmt werden, und zwar mit Barbara Becker.

 So einiges an Resonanz, konnte ich mir im Zusammenhang mit meiner Autorentätigkeit vorstellen, doch damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war natürlich begeistert. Formalitäten zwischen der Filmproduzentin, Christiane Reller, und meinem Verlag mussten geklärt werden und dann stand es tatsächlich fest. Mein Buch wird (sozusagen) verfilmt. Zur Vorbereitung gab es zwei Konferenzgespräche zwischen Barbara, Christiane und mir. Wir waren sofort per du und die Gespräche waren locker und entspannt.


Die Dreharbeiten fanden Anfang Oktober in einem bildschönen Holz-Hotel, MalisGarten, im Zillertal statt. Tatsächlich ist das Hotel eine gigantische, architektonisch meisterhafte Holzkonstruktion. Ich reiste gemütlich mit dem Zug an und war nachmittags vor Ort. Nach einem kurzen aber sehr herzlichen Kennenlernen, ging es sofort zur Sache. Wir trafen uns in einem großen Fitnessraum. Letztendlich war ich ja als Berater angereist, und so schaute ich mir an, wie Barbara die Schlüsseltests und die faszialen Schwungbewegungen durchführte. Da Barbara natürlich bereits In Miami, ihrem Wohnort, mit meinem Buch üben konnte, bedarf es meinerseits lediglich einiger Tipps. Die gesamte Crew war bei meiner ersten Begutachtung dabei. Bereits da erkannte ich das Niveau des Projektes. An der Produktion nahmen teil: Barbara und ihre Assistentin Ariane, Christiane, die Filmproduzentin, Kameramann Ralf, Andreas der Fotograf, der Visagist Timo, Ravi, als Verantwortlicher für die Social-Media-Beiträge und Paulina, Christianes Tochter, die eine zusätzliche Assistenzfunktion übernahm.


Ich bin ein verwurzelter Mensch, liebe mein Zuhause und bin sogar gerne allein, ohne jemals einsam zu sein. Und so war ich tatsächlich zuletzt 2018 in Berlin für den 5. internationalen Faszienkongress. Ein Bedürfnis nach Urlaubsreisen habe ich interessanterweise nicht. Einzig eine kleine Wohnung in Spanien möchte ich zukünftig erwerben, denn ich bin ein Wärme-Fan. Das Hotelzimmer im MalisGarten war sehr geräumig und ließ keine Wünsche offen. Das Prinzip, die Hotel-Karte in den dafür vorgesehenen Kasten zu schieben, um den Strom zu aktivieren, begriff ich allerdings erst, nachdem ich an der Rezeption nachfragte. In Berlin war es zwar ebenso, aber das hatte ich total vergessen. Ich amüsierte mich köstlich über mich selbst.


Am nächsten Tag begannen die Dreharbeiten. Ralf, der Kameramann, war mit "Bergen“ an Equipment angereist. Große Kisten, Ständer und mehrere Kameras. Zunächst drehten wir außen im Hotelgarten. Hin und wieder grummelte Ralf in sich hinein, wenn die Technik nicht so wollte, wie er. Zwar hatten wir gutes Wetter. Aber warm war es wirklich nicht. Und so hatte ich, als bekennende "Frostbeule", beinahe ein wenig Mitleid mit Barbara, die alle Tests und Übungen in ihrem Fitness-Outfit durchführte. Wie bereits am Vortag, war von mir nur wenig Korrektur nötig. Parallel zum Dreh fotografierte Andreas die verschiedenen Positionen. Für die Fotos platzierte

Andreas Lichtreflektoren, teilweise in 4-5 m Entfernung. Zugegeben dachte ich anfangs: „Kann das etwas bringen?“ Doch der Effekt war eindeutig. Insgesamt liefen die Dreh- und Fotoarbeiten im Hotelgarten problemlos. Allerdings brauchten wir etwas länger, als geplant. Ergo, kurze Pause und weiter ging es. Alle Übungen und Tests drehten wir nochmals, nun innen, in einem der Hotelzimmer. Spannend fand ich auch die Genauigkeit des Visagisten Timo. Eine Haarsträhne sitzt nicht perfekt, hier ist zu viel Glanz oder da zu wenig. Timo entging nichts. Er legte mehr Wert auf Barbaras Optik, als Barbara selbst. Aber das ist ja auch sein Job. Ein Profi eben. Oder noch genauer: Ich war unter Profis. Alle wussten genau, was sie taten. Interessiert ließ ich die Eindrücke auf mich wirken. Und, liebe/r Leser/in, sehr oft ist mir nicht bewusst, auf meinem Gebiet bin ich tatsächlich ja auch ein Profi.


Zu guter Letzt führte Barbara Interviews durch. Mit Dr. Willibald Walter, einem Orthopäden aus München und auch mit mir. Dr. Walter betreibt gemeinsam mit Dr. Martin Marianowicz eine rein konservative orthopädische Praxis. Er ist ebenfalls Buchautor und mit seiner Aussage, dass 80 % aller orthopädischen Operationen vermeidbar wären, wusste ich sofort: die Chemie stimmt. Und so war es auch. Willibald und ich verstanden uns prima und waren auch in den Interviews auf einer Wellenlänge. Generell war die Stimmung im gesamten Team durchgehend super. Und trotzdem gelegentlich zügig und natürlich sehr fokussiert gearbeitet wurde, blieb der Spirit in der Gruppe stets positiv.

Am Montag den 5. Oktober reiste ich an und am Mittwoch wieder ab. Die Dreharbeiten waren am Dienstag und dauerten tatsächlich nur einen Tag. Am Montagabend und am Mittwochmorgen behandelte ich Barbaras Faszien, jeweils 1 Stunde. Gelegentlich zwickte es bei ihr in der Schulter oder im unteren Rücken. Aber eines steht fest: Barbara ist wirklich topfit, obwohl, und das ist ausdrücklich als Kompliment zu verstehen, sie ja keine 25 mehr ist. Mit dem Anspruch, trotz zunehmendem Alter durch Bewegung fit zu bleiben, erfüllt sie eine echte Vorbildfunktion.


Wie du weißt, verehrte/r Leser/in, bin ich der festen Überzeugung, dass wir zum signifikant größten Teil Einfluss darauf haben, wie wir altern. Fit, beweglich und aktiv. Oder eben das Gegenteil. Ich kann sagen: Ich lebe was ich lehre! Physisch und auch psychisch werde ich immer in Bewegung sein. Denn Stillstand ist keine Option!

NICHT AUSRUH’N, TUN!!!


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