Faszien und Rückenschmerzen: Das Wichtigste in Kurzfassung!

Lieber Leser, stelle Deiner Familie, Deinen Freunden und Deinen Arbeitskollegen mal folgende Frage: „Hattest du schon mal Rücken-, oder Nackenschmerzen?“ Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass jeder, und ich meine jeder, mit einem „Ja“ antwortet. Denn quasi jeder kennt tatsächlich Rückenschmerzen bzw. Nackenschmerzen. Und warum die Faszien dabei eine so wichtige Rolle spielen, will ich Dir kurz erläutern. 

 

 

Rückenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Doch sei es diagnostisch der Bandscheibenvorfall, muskuläre Dysbalancen oder chronische Rückenerkrankungen, wie die Skoliose. Faszien sind immer involviert. Denn Faszien umhüllen uns „im Großen“ wie ein Taucheranzug und erstrecken sich in die kleinsten Strukturen. Faszien enthalten Schmerzfasern und Sinneszellen. Wer meinen Blog verfolgt, ist darüber detailliert informiert (siehe auch Blogartikel „Was sind Faszien?“). Liegen Verklebungen oder besser Störungen im Fasziensystem vor, können diese als einzige Ursache Schmerz produzieren. Noch gar nicht lange weiß man, dass in der fascia thoracolumbalis, einer großflächigen, sehr kräftigen Faszie im Bereich der Brust-, und Lendenwirbelsäule, eine der größten Konzentrationen an Schmerzfasern überhaupt vorhanden ist. Moderne Forschungen gehen davon aus, hier eine der Hauptursachen für chronische Rückenschmerzen gefunden zu haben. Ich, lieber Leser, glaube das im Übrigen auch. Fast täglich werde ich bestätigt, indem ich durch Faszientherapie und Faszientraining helfe, zum Teil schon lange bestehende Rückenbeschwerden zu reduzieren oder gar verschwinden zu lassen. Natürlich verfügen auch die Halswirbelsäule und der Nacken über fasziale Strukturen. So sind auch hier chronische Beschwerden oft faszial.

Wie schon erwähnt enthalten Faszien auch Sinneszellen. Sie geben unter anderem Auskunft über die Lage im Raum. Beispielsweise weißt Du ja auch mit geschlossenen Augen, ob Du krumm oder gerade stehst. So können fasziale Störungen dazu führen, dass Du falsche Informationen über Deine Haltung erhältst und so zum Beispiel eine permanent hochgezogene Schulter gar nicht bemerkst. Es kann sogar zu Veränderungen von Reaktionszeiten kommen und so Unfallrisiken erhöhen.


Doch was muss man tun um dem vorzubeugen?

Faszien verleihen uns elastische Stabilität. Nutze Deine Faszien in ihren Eigenschaften und Deine Faszien werden nicht erkranken!


1. Bewege Deinen Rücken in alle Bewegungsrichtungen

In Ihrer Gesamtheit ist die Wirbelsäule beweglich wie ein Kugelgelenk. D.h. beuge, strecke und drehe Dich. Auch Deinen Kopf. Denk auch an Deine Halswirbelsäule. Und führe die Bewegungen so weit aus, wie du kannst. Keine Bewegungsrichtung ist schädlich. Deine Wirbelsäule wurde dafür geschaffen. Die Natur schuf hier einen perfekten Kompromiss zwischen Stabilität und Mobilität.


2. Dehne Deine Faszien

Kommst Du, bei gestreckten Knien, mit den Fingerspitzen zum Boden? Denn das ist die perfekte Dehnung für die Rückenfaszie. Alternativ auch der Langsitz. Wichtig ist, dass der Kopf locker hängt und der Hals nicht überstreckt ist. Beachte auch, die Knie komplett zu strecken und nicht mal ein wenig zu beugen. Natürlich ist auch die Streckung der Wirbelsäule wichtig. Oft genügt es schon, Dich flach auf den Rücken zu legen und die Arme neben dem Kopf auszustrecken. Dabei darf durchaus ein leichtes Hohlkreuz entstehen. Wenn Dir das sehr leicht fällt, lege Dich z. B. rücklings über einen Stuhl oder einen Gymnastikball. 

Führe übrigens generell Dehnungen nicht statisch aus, sondern spiele mit minimalen Veränderungen Deiner Position während der Dehnung.


3. Halte die angrenzenden Gelenke beweglich

Bewegliche Hüft- und Schultergelenke entlasten die Wirbelsäule. Darüber hinaus ist bei Mobilisationsübungen des Schultergürtels und der Hüfte die Wirbelsäule meist integriert. Und faszientherapeutisch besteht zwischen Wirbelsäule, Hüfte und Schulter eh ein sehr enger Zusammenhang.


So lieber Leser, ganz bewusst habe ich mich kurz gehalten. Doch ich hoffe einige Informationslücken gefüllt zu haben. 

Also, gehe aufrecht durch das Leben und bleibe, wie immer, faszienfit!!! 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Pegasus (Dienstag, 29 August 2017 19:58)

    Vielen Dank für die neuen Anregungen, werde sie umsetzen. LG

  • #2

    Schweglee (Montag, 26 Februar 2018 10:40)

    Ich habe eine Skoliose , eine Verengung des Wirbelksnals und Artrose im Rücken und ständig schmerzen im unteren Rücken Lendenwirbelbereich. Bringt das Faszien Training was ?