Maximale Gelenkbewegungen

Jedes Gelenk verfügt über ein bestimmtes physiologisches Bewegungsausmaß. Das Kniegelenk zum Beispiel, kann man, weit über einen rechten Winkel hinaus, auf etwa 150° beugen. Jetzt frage dich mal, wann du zuletzt dein Knie maximal gebeugt hast?! 

Ist wahrscheinlich schon recht lange her oder du weißt es gar nicht mehr. Nun braucht aber unser Fasziensystem, wozu man ja auch die Bänder und Sehnen zählt, Bewegungsreize, um gesund und flexibel zu bleiben. Das heißt, wenn du nie dein Knie maximal beugst, wirst du es in einigen Jahren oder auch Jahrzehnten tatsächlich nicht mehr können. Aber nicht unwiederbringlich. Wenn du dein Knie wieder bewegst und zwar durch maximale Gelenkbewegungen, wirst du dein altes Bewegungsausmaß wieder erlangen oder oft sogar verbessern.

 

Dabei sind maximale Gelenkbewegungen nicht mit Dehnungen zu verwechseln. Eine Dehnung verläuft immer über mehrere Gelenke. Um z.B. mit gestreckten Beinen die Finger zum Boden zu bekommen, musst du den Schultergürtel, die Wirbelsäule und die Hüfte zusammen arbeiten lassen. Selbst bei gut beweglichen Menschen, kommt keines der beteiligten Gelenke an sein Bewegungsmaximum. Denn die Bewegung wird durch die hinteren, zusammenhängenden, faszialen Strukturen begrenzt. Übungen, wie beispielsweise der Päckchensitz, sind super für maximale Gelenkbewegungen in der Beugung für die Hüften, die Knie, z.T. auch für den unteren Rücken, sowie für die Streckung der Sprunggelenke. Im Grunde aber geht es nur darum, dass du jedes Gelenk über den Tag verteilt, einige Male komplett beugst, streckst, drehst oder kreist. Deine Gelenke werden es dir danken. Und du wirst ein besseres Körpergefühl entwickeln. Dabei ist es egal, ob du 17 oder 70 Jahre alt bist.

 

Probiere einfach mal aus, was deine Gelenke eigentlich so können. Anatomieunterricht "in vivo" sozusagen. Viel Spaß dabei. Leben ist Bewegung!

 


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